The inverted US Treasury Yield Curve and Risk of Recession
What Do We Know about the Term Premium?
Die Rendite-Kurve (“yield curve”) - die Differenz zwischen den Renditen von 10- und zweijährigen US-Staatsanleihen - gilt im Allgemeinen als Vorbote einer Rezession:
Wenn Anleger ängstlich sind, neigen sie dazu, 10-jährige Staatsanleihen zu kaufen, wodurch die Rendite unter den Zinssatz kurzfristiger Wertpapiere fällt.
Ist das, was jetzt passiert?
Zweifel sind angebracht.
Die Renditen längerfristiger Staatsanleihen sind zwar in den vergangenen Tagen gestiegen. Aber es sieht danach aus, als würden die Finanzmärkte in der Tat eine geringere Rezessionswahrscheinlichkeit einpreisen.
Was also die Form der Rendite-Kurve angeht, so liegt es nicht so sehr daran, dass die 10-jährigen Renditen niedrig sind - sie sind ja diese Woche auf etwa 4,587% geklettert. Vielmehr liegt es daran, dass der Leitzins der Fed relativ hoch ist. In dem Bemühen, die Inflation einzudämmen, hat die Zentralbank ihren Zielsatz auf 5,25% bis 5,5% angehoben.
Infolgedessen wirkt der Leitzins (Fed Funds Rate) der US-Notenbank restriktiv.
In der Regel betrachten die Teilnehmer an den Anleihemärkten das Rendite-Niveau durch einen Vergleich mit der Inflation, die heute bei etwa 3% liegt, während sich der Leitzins der Fed auf über 5% beläuft.
Das heisst, dass der inflationsbereinigte oder reale Zinssatz derzeit bei etwa 2% liegt.
Das ist sicherlich ein Umschwung, da die Realzinsen in den letzten Jahren oft negativ waren. Die Anleiheinvestoren gehen aber davon aus, dass der Leitzins der Zentralbank mit der Abkühlung der Inflation in den kommenden Jahren auf einen neutraleren, langfristigen Zinssatz von etwa 3,5% zurückgehen wird.
Das ist laut Goldman Sachs der Grund für die Inversion der Ertragskurve ("yield curve"). Das bedeutet, dass die Umkehrung der Renditekurve daher nicht unbedingt eine bevorstehende Rezession signalisiert. Das ist zumindest die Schlussfolgerung der US-Investmentbank.
Wie wirkt sich aber der Leitzins auf die Renditen von Staatsanleihen aus?
Anleihen und Zinssätze stehen in einem umgekehrten Verhältnis:
Wenn die Zinssätze steigen, sinken die Anleihen-Kurse, und wenn die Zinssätze sinken, steigen die Anleihenkurse. Der Grund dafür ist, dass viele Staatsanleihen einen festen Zinssatz bieten.
Wenn die Rendite der 2-jährigen US-Staatsanleihen im Verhältnis zum Fed Funds Rate niedrig ist, deutet dies i.d.R. auf die Erwartung oder Wahrnehmung der Finanzmärkte hin, dass die kurzfristigen Zinssätze in naher Zukunft relativ niedrig bleiben werden.
Das führt im Allgemeinen zu der Frage, welche Beziehung zwischen dem Fed Funds Rate und den Renditen von Staatsanleihen besteht?
Schauen wir uns an, was das bedeutet:
Der Zinssatz für eine US-Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 2 Jahren ist ein Richtwert für kurz- bis mittelfristige Zinssätze und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, u. a. von der wirtschaftlichen Lage, den Inflationserwartungen und der Geldpolitik.
Der Fed Funds Rate ist der Zinssatz, zu dem Banken und Kreditinstituten ihre Reserven über Nacht (“over-night”) an andere Einlageinstitute verleihen.
Er ist eines der wichtigsten Instrumente der Fed (US-Notenbank), um die Geldpolitik zu beeinflussen. Der Fed Funds Rate wirkt sich direkt auf die kurzfristigen Kreditkosten der Banken aus und kann auch auf andere kurzfristige Zinssätze in der Wirtschaft Einfluss nehmen.
Wenn die 2-jährige UST-Rendite im Verhältnis zur Federal Funds Rate niedrig ist, deutet dies auf einige Dinge hin:
Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Fed den Leitzins in nächster Zeit wahrscheinlich niedrig halten wird.
Diese Erwartung kann sich aus verschiedenen Faktoren ergeben, z. B. aus Bedenken hinsichtlich des Wirtschaftswachstums, einer unter dem Zielwert bleibenden Inflation oder der Verpflichtung der Zentralbank zu einer akkommodierenden Geldpolitik.