T-Bills: A Shock Absorber Issuance
Janet Yellen and How US Treasury adjusts its debt issuance strategy
US-Finanzministerin Janet Yellen ist in den letzten Monaten zur Zielscheibe der Kritik einer Reihe von Republikanern geworden, die dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump nahestehen.
Das Thema, für das sie kritisiert wird, ist heikel:
Die Strategie des Finanzministeriums zur Finanzierung des Haushaltsdefizits.
Doch in einer Zeit der extrem polarisierten Politik sind selbst die relativ obskuren Mechanismen der US-Schuldenauktionen ein Thema, wie Bloomberg beschreibt.
Worum geht es genau?
Die Kritik lautet, dass die Schuldenverkaufsstrategie des Finanzministeriums darauf ausgelegt sei, einen wirtschaftlichen „Zuckerrausch“ («sugar high») auszulösen.
Während die Fed sich eifrig bemühe, die Inflation einzudämmen, versuche das Schatzamt eifrig, den Preis-Anstieg zu aktivieren.
Was bekannt ist, dass das Team Janet Yellen im vergangenen November den Anstieg der Verkäufe von längerfristigen US-Staatsanleihen zurückgefahren hat. Das Ziel war, um die langfristigen Zinssätze zu senken, die ja auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt gestiegen waren.
Die Aktion, die US-Wirtschaft zu beflügeln, kommt sicherlich Präsident Joe Biden zugute. Der Chef von Yellen strebt bekanntlich im November eine Wiederwahl gegen Trump an.
Yellens Team hat zudem Verkäufe von kurzfristigen Wertpapieren (UST-Bills) gesteigert, was effektiv die Zinszahlungen an Sparer erhöht. Bekannterweise investieren Geldmarktfonds in erster Linie in T-Bills. Und mehr Einkommen bedeutet mehr Spielraum für Konsum-Ausgaben, was wiederum die Wirtschaft ankurbelt und ohne Zweifel Biden hilft.
Wenn das US-Finanzministerium seine Strategie zur Emission von Schuldtiteln anpasst, indem es den Anstieg der Verkäufe von US-Schatzpapieren mit längeren Laufzeiten verlangsamt und gleichzeitig die Emission von kurzfristigen Schatzwechseln (T-Bills) erhöht, bedeutet dies normalerweise Folgendes:
Kostenmanagement: Kurzfristige Zinssätze sind oft niedriger als langfristige Zinssätze. Durch die Ausgabe von mehr kurzfristigen Schatzwechseln kann der Staat von den niedrigeren Kreditkosten profitieren, insbesondere in einem Niedrigzins-Umfeld.
Fälligkeitsprofil der Schulden: Indem es die Emission von USTs mit längerer Laufzeit reduziert, kann das Finanzministerium die durchschnittliche Laufzeit seines Schuldenportfolios steuern. Eine kürzere durchschnittliche Laufzeit könnte von Vorteil sein, wenn das Finanzministerium erwartet, dass die Zinssätze niedrig bleiben oder in naher Zukunft sinken werden.
Die Marktteilnehmer könnten die Verschiebung als Zeichen dafür interpretieren, dass die Regierung ihre Schulden auf kurze Sicht konservativ verwaltet, sie könnte aber auch Bedenken hinsichtlich künftiger Zinsrisiken und des Refinanzierungsbedarfs wecken.
Auswirkungen auf die Renditekurve: Änderungen im Angebot kurzfristiger gegenüber langfristigen Wertpapieren können die Rendite-Kurve (“yield curve”) beeinflussen. Eine Erhöhung der kurzfristigen Emissionen könnte einen Abwärtsdruck auf die kurzfristigen Renditen ausüben, während eine Verringerung der langfristigen Emissionen einen Aufwärtsdruck auf die langfristigen Renditen ausüben könnte.
Yellens Team scheint die Kritik so ernst zu nehmen, dass das Ministerium den für die Schuldenemission zuständigen Spitzenbeamten Joshua Frost entsendet, um umfangreiche Bemerkungen vorzutragen.
Frost hat auf einer Veranstaltung von Money Marketeers detailliert erläutert, wie das Finanzministerium seine Strategie festlegt. Die Entscheidungen der letzten Monate stünden völlig im Einklang mit dem langjährigen Mantra der US-Administration, beim Verkauf von Wertpapieren „regelmäßig und vorhersehbar“ vorzugehen.
Unsere Aufgabe bei der Emission von Schuldtiteln besteht darin, den Staat zu den geringsten Kosten zu finanzieren. Dieses Leitbild besteht seit mehreren Jahrzehnten, und wir verlieren diesen Nordstern nie aus den Augen.
Wir sind bestrebt, den Staat auf lange Sicht zu den geringsten Kosten zu finanzieren, indem wir erstens die Liquidität und Widerstandsfähigkeit des Marktes fördern, zweitens regelmäßig und vorhersehbar Wertpapiere ausgeben und drittens ein klares, regelmäßiges Rückerstattungsverfahren anwenden.
Der Markt für Staatsanleihen ist der tiefste und liquideste Markt der Welt $14 Billion), auf dem täglich im Durchschnitt Wertpapiere im Wert von 900 Mrd. USD gehandelt werden - in weit mehr als einem Jahrzehnt.
Regelmäßige und vorhersehbare Emissionen bedeuten nicht, dass das Finanzministerium auch bei neuen Informationen und Situationen unbeirrt "auf Kurs" bleibt.
Das wäre laut Frost ineffizient, da sich der Kreditbedarf und die Anlegernachfrage im Laufe der Zeit ändern. Regelmäßige und vorhersehbare Emissionen bieten stattdessen einen Rahmen für möglichst wenig störende Änderungen, was die Risiken für die Anleger minimiert und letztlich zu niedrigeren Kreditkosten für das Finanzministerium führt.
Fazit:
Insgesamt zeigt die dargelegte Strategie den Versuch des Finanzministeriums, ein Gleichgewicht zwischen Finanzierungsbedarf, Kostenerwägungen und Marktbedingungen herzustellen und gleichzeitig die Flexibilität zu bewahren, sich an künftige wirtschaftliche und finanzielle Veränderungen anzupassen.