Die Arbeitslosenquote im Euroraum lag im Oktober 2021 bei 7,3%, ein Rückgang gegenüber 7,4% im September 2021 und gegenüber 8,4% im Oktober 2020.
Good news, dass die Anzahl der arbeitslosen Menschen abnimmt. Gemäss Schätzungen von Eurostat waren im Oktober 2021 in der EU 14,3 Millionen Männer und Frauen arbeitslos, davon 12 Millionen im Euroraum.
Obwohl die Arbeitslosenquote in vielen Ländern stark gesunken ist, ist das Lohnwachstum aber nach wie vor gering, bereinigt um die Inflation sogar negativ.
Dies scheint auf die Unterbeschäftigung zurückzuführen zu sein, die in den fortgeschrittenen Ländern die Arbeitslosigkeit als wichtigstes Maß für die Flaute auf dem Arbeitsmarkt abgelöst hat, wie Danny Blanchflower tiefgründig in seinem aktuellen Buch («Not Working») ausführlich erläutert.
Unterbeschäftigung liegt vor, wenn Arbeitnehmer weniger Stunden beschäftigt sind, als sie bei dem üblichen Lohn arbeiten würden.
Das ist eine Herausforderung, weil die Unterbeschäftigung nach wie vor über dem Niveau vor der Rezession liegt und von den Unternehmen offenbar dazu genutzt wird, die Löhne niedrig zu halten.
Der COVID-19-Ausbruch hat zweifellos zu einem starken Anstieg der Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in der gesamten EU geführt.
Gleichzeitig suchte ein erheblicher Teil derjenigen, die sich bei Arbeitsämtern angemeldet hatten, nicht mehr aktiv nach einem Arbeitsplatz oder war nicht mehr verfügbar, z.B., weil sie ihre Kinder betreuen mussten, wie EU Eurostat erklärt.
Und dies führt zu Abweichungen bei der Zahl der registrierten Arbeitslosen und derjenigen, die gemäss der Definition der ILO als arbeitslos eingestuft werden.
«Um die durch den COVID-19-Ausbruch ausgelöste beispiellose Arbeitsmarktsituation vollständig zu erfassen, werden die Daten zur Arbeitslosigkeit durch zusätzliche Indikatoren z.B. zu der Zahl der unterbeschäftigten Teilzeitkräfte, der Arbeitssuchenden, die jedoch nicht unmittelbar zur Verfügung stehen sowie der Personen, die für eine Arbeit zur Verfügung stehen, aber nicht danach suchen in der Veröffentlichung der Daten der Arbeitskräfteerhebung für das zweite Quartal 2021 ergänzt», so EU Eurostat weiter.
Daraus ergibt sich auf dem europäischen Arbeitsmarkt («labor market slack») eine Unterbeschäftigung von 13,8%.
Die Unterbeschäftigung ist fast doppelt so hoch die Arbeitslosenquote.
Die Sorge um «Big Government» ist unglaubwürdig.
Arbeitslosigkeit ist teuer.
Wir haben bereits «Big Government», die Hunderte von Milliarden Dollar, Zeit, Ressourcen und Verwaltungsaufwand für die Bewältigung der wirtschaftlichen und sozialen Kosten von Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Armut aufwendet, wie Pavlina Tcherneva in ihrem neuen Buch («The Case for Job Guarantee») unterstreicht.
Die Frage ist, wie sich die drohende Unglückseligkeit und der Selbstzerstörung, die die Arbeitslosigkeit bei betroffenen Menschen auslöst, vermeiden lässt.
Der beste Weg zur Erreichung des Inflationsziels und zur Erhöhung der Steuereinnahmen ist Investitionen in die Beschäftigung.