Japan: The Shift from Deflation to Reflation
Japan’s nominal growth outpaces China’s for the first time
Während Japans Wirtschaft sich normalisiert, tritt die chinesische Wirtschaft in eine Phase strukturell trägeren Wachstums und schwächerer Inflation ein.
Die Wachstumslücke zwischen den beiden asiatischen Giganten scheint zu schrumpfen.
Welche wirtschaftlichen Schlussfolgerungen können daraus gezogen werden?
Japan steht kurz davor, eine scheinbar fest verankerte Deflationsspirale zu durchbrechen. Das ist eine begrüssenswerte Leistung: Deflation kann nämlich eine Wirtschaft auf verhängnisvolle Weise in den Griff bekommen.
Da Unternehmen und Verbraucher mit sinkenden Preisen rechnen, schieben sie ihre Ausgaben auf, und die Wirtschaftstätigkeit schwächt sich weiter ab. Und dies war im Wesentlichen das Schicksal Japans für zwei Jahrzehnten.
Am 30. Januar 2020 rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) angesichts der Ausbreitung und der schnellen Zunahme der Infektionen mit dem Coronavirus 2019 eine internationale Gesundheitsnotlage aus.
Dann zogen die Preise im Zuge der COVID-bedingten Knappheit an, Inzwischen weht die Inflation in Japan wie ein frischer Wind: ein willkommenes Zeichen dafür, dass sich die Wirtschaft endlich normalisiert.
Da Chinas Wirtschaft weiterhin mit Gegenwind zu kämpfen hat und der geopolitische Hintergrund zunehmend angespannt bleibt, hebt sich Japan als eine Insel der relativen Stabilität ab, wie JPMorgan Research Team es zum Ausdruck bringt.
In Asien gehört Japan zu den Volkswirtschaften, die am wenigsten von der von der chinesischen Nachfrage abhängig sind.
Ohne Zweifel treibt die wirtschaftliche Normalisierung einen positiven Kreislauf: steigende Gewinne, Löhne, Immobilienpreise und, was besonders wichtig ist, das wiedergewonnene Vertrauen der Verbraucher.
Es ist daher zu erwarten, dass dieser positive Kreislauf die jahrzehntelange Stagnation umkehrt.
Ein Beispiel für diesen Strukturwandel ist das nominale Wachstum Japans, welches des Chinas zum ersten Mal seit über 30 Jahren übertrifft.
Eine Verschiebung der regionalen Wirtschaftsdynamik betrifft in erster Linie wirtschaftliches Gleichgewicht und das Investitionsmuster im Allgemeinen.
Einerseits deutet die Verringerung des Wachstumsgefälles auf eine Verschiebung des wirtschaftlichen Kräfteverhältnisses in Asien hin:
Japans Wirtschaft normalisiert sich, während China ein strukturell schwächeres Wachstum verzeichnet, was zu einem ausgewogeneren wirtschaftlichen Einfluss der beiden Länder in der Region führen kann.
Andererseits könnten Investoren ihre Strategien überdenken, was zu einem verstärkten Interesse am japanischen Markt und einer vorsichtigeren Haltung gegenüber China führen könnte. Dies könnte sich auf die Kapitalströme innerhalb der Region auswirken.
Was Handels- und Investitionsmöglichkeiten angeht, könnten Länder und Unternehmen versuchen, ihre Handels- und Investitionspartner zu diversifizieren, was zu einer verstärkten wirtschaftlichen Zusammenarbeit und zu Handelsabkommen mit Japan führen kann, da die Unternehmen nach stabilen Märkten suchen.
Zudem könnten multinationale Unternehmen ihre Lieferketten anpassen, um die Abhängigkeit von China zu verringern und Möglichkeiten in Japan und anderen Ländern zu erkunden.
In Sachen sozio-ökonomische Folgen können Veränderungen des Wirtschaftswachstums sich auf die Arbeitsmärkte auswirken:
In Japan könnte es weiterhin zu einem Arbeitskräftemangel kommen, und es könnte notwendig werden, die Automatisierung und Robotik zu verstärken, während China vor der Herausforderung stehen könnte, hochwertige Arbeitsplätze für seine große Erwerbsbevölkerung zu schaffen.
Das langsamere Wachstum in China könnte zu einem veränderten Verbraucherverhalten führen, was sich auf die weltweite Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen auswirken könnte. Darüber hinaus könnte sich in Japans stabiler Wirtschaft das Konsumverhalten der Verbraucher stabilisieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Konvergenz der Wachstumsraten zwischen Japan und China auf ein ausgewogeneres wirtschaftliches Umfeld in Asien hindeutet.
Dies erfordert strategische Anpassungen in den Bereichen Politik, Investitionen und Handel, was erhebliche Auswirkungen auf die regionalen und globalen Volkswirtschaften hat.