Die Inflation ist in den letzten Monaten zu einem heissen Thema geworden wie seit langem nicht mehr.
Eine Vielzahl von Ökonomen behauptet, dass die jüngsten fiskalpolitischen Stimulus-Massnahmen zu Überhitzung und Inflation führen werden, während andere lautstark argumentieren, dass dies nicht der Fall sein wird.
In den USA gibt es heute zwei gängige Messgrößen für die Inflation: den Verbraucherpreisindex (CPI), der vom Bureau of Labor Statistics veröffentlicht wird, und den Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE), der vom Bureau of Economic Analysis herausgegeben wird.
Die US-Notenbank orientiert sich bei der Erfüllung ihrer Mandate (max. Beschäftigung und Preisstabilität) am PCE-Index.
Die beiden Messgrößen folgen zwar weitgehend ähnlichen Trends, sind aber nicht identisch. Im Allgemeinen weist der VPI tendenziell eine etwas höhere Inflation aus. Seit dem Jahr 2000 sind die Preise, gemessen am VPI, um 39% gestiegen, während die Preise, gemessen am PCE, um 31% gestiegen sind, was zu unterschiedlichen durchschnittlichen jährlichen Inflationsraten von 2,4 und 1,9% führt, wie Fed of Cleveland in einer Analyse erklärt.
Wodurch erklärt sich der Unterschied zwischen den beiden Messgrößen?
Beide Indizes berechnen das Preisniveau anhand der Preise der Artikel, die vom Warenkorb erfasst werden. Wenn der Preis des Warenkorbs steigt, steigt auch der Preisindex.
Aber die Warenkörbe sind nicht identisch. Die größten Unterschiede zwischen dem CPI (VPI, Verbraucherpreisindex) und dem PCE resultiert aus den Unterschieden im jeweiligen Warenkorb.
Der erste Unterschied wird manchmal als Gewichtseffekt bezeichnet.
Bei der Berechnung einer Indexzahl, die eine Art Durchschnittswert ist, erhalten einige Preise ein größeres Gewicht als andere. Die Menschen geben für einige Artikel mehr aus als für andere, so dass sie einen größeren Teil des Warenkorbs ausmachen und somit ein größeres Gewicht im Index erhalten. Zum Beispiel werden die Ausgaben stärker beeinflusst, wenn der Benzinpreis steigt, als wenn der Preis für Limetten steigt.
Die beiden Indizes haben unterschiedliche Schätzungen des entsprechenden Warenkorbs. Der VPI basiert auf einer Umfrage, was die Haushalte kaufen; der PCE basiert auf Umfragen, was die Unternehmen verkaufen.
Ein weiterer Aspekt der Warenkörbe, der zu Unterschieden führt, wird als Erfassungsbereich oder Umfang bezeichnet.
Der VPI deckt nur Ausgaben für gekaufte Waren und Dienstleistungen ab, die aus eigener Tasche bezahlt werden. Er schließt andere Ausgaben aus, die nicht direkt bezahlt werden, z. B. medizinische Versorgung, die vom Arbeitgeber übernommen werden. Diese sind jedoch im PCE enthalten.
Schließlich unterscheiden sich die Indizes darin, wie sie Änderungen im Warenkorb berücksichtigen. Dies wird als Formel-Effekt bezeichnet, da die Indizes selbst mit unterschiedlichen Formeln berechnet werden. Die Details sind ziemlich kompliziert.
Aber das Wesentliche ist, dass der PCE versucht, die Substitution zwischen Gütern zu berücksichtigen, wenn ein Gut teurer wird. Wenn also der Brotpreis steigt, kaufen die Menschen weniger Brot, und der PCE verwendet einen neuen Warenkorb, der berücksichtigt, dass die Menschen weniger Brot kaufen. Der VPI verwendet denselben Warenkorb wie zuvor.
Es gibt noch einige weitere, meist geringfügige Unterschiede, die sich z. B. darauf beziehen, wie saisonale Anpassungen behandelt werden. Diese werden normalerweise als andere Effekte bezeichnet.