Bitcoin bewegt sich wie nie zuvor in Kombination mit Aktien, da beide einbrechen.
Der 40-Tage-Korrelationskoeffizient für den digitalen Token und den technologie-lastigen Nasdaq 100 hat fast 0,66 erreicht, der höchste Wert in den von Bloomberg zusammengestellten Daten seit 2010.
Krypto-Währungen sind angesichts der Aussicht auf eine Verringerung der Stimulierungsmaßnahmen der US-Notenbank, die spekulativen Vermögenswerten während der Pandemie Auftrieb verliehen hatten, ins Rutschen geraten.
Seit dem Höchststand im November 2021 sind laut Bloomberg mehr als 1 Billion Dollar aus den «digital coins» verschwunden.
In den Jahren 2018 und 2019 hatten die Bitcoin-Preise wenig mit Aktien zu tun - oder bewegten sich sogar manchmal in entgegengesetzter, negativer Korrelation.
Eine empirische Beobachtung legt mittlerweile den Schluss nahe, dass Kleinanleger sich von Investitionen in Bitcoin zurückziehen. Das Volumen kleinerer Überweisungen ist laut WSJ zwischen dem 1. und 4. Quartal 2021 um über 40 % zurückgegangen.
Das Marktinteresse verlagert sich heutzutage auf trendigere digitale Vermögenswerte («digital assets»), wie z.B. NFT.
Die Rate, mit der neue Bitcoin-Einheiten abgebaut werden, die sogenannte “Hashrate”, hat laut Traders ebenfalls einen gewissen Einfluss auf den Kurs von Bitcoin.
Doch die Einwirkung der großen Bitcoin-Inhaber, die als "whales" (Wale) bekannt sind, ist immer noch stark, da der Besitz des digitalen Tokens immer noch sehr konzentriert ist.
Der Eintritt großer Finanzakteure in den Markt ist einer der Hauptgründe dafür, dass sich Bitcoin jetzt eher wie ein traditioneller riskanter Vermögenswert verhält, sagen Analysten und Händler.
Die Stimmung bei Aktien und Krypto-Währungen scheint heute zunehmend miteinander verbunden zu sein, was das Risiko einer Ansteckung auf den Finanzmärkten erhöht.
Die Daseinsberechtigung von Bitcoin besteht darin, eine Alternative zu Zentralbanken zu bieten. Daher kaufen viele Spekulanten Crypto-Währungen als Absicherung gegen das angeblich rücksichtslose Verhalten der Fed.
Allerdings wird Bitcoin zunehmend als Risikoanlage gehandelt. Wenn die Aktienkurse steigen, legt Bitcoin an Wert zu. Doch der digitale Token nimmt an den Ausverkäufen teil, wenn die Märkte "risk-off" wirken.
Crypto-Währungen bieten also keinen Schutz in den Turbulenzen und sie werden zunehmend wie herkömmliche Aktien gehandelt.
Steve Randy Waldman fasst das Phänomen Bitcoin auf Twitter kurz zusammen:
«Crypto ist die libertäre Ausgeburt der letztlich zum Scheitern verurteilten Bemühungen des Neoliberalismus, das Geld zu entpolitisieren».