Die US-Aktien haben am Freitag einen weiteren Rekordtag an der Wall Street erlebt. Eine Reihe von Wirtschaftsdaten und Unternehmensgewinnen, die über den Erwartungen lagen, trugen zu der Rallye bei.
Der S&P 500 und der Dow Jones verzeichneten ihre vierte positive Woche in Folge, während der Technologie Index Nasdaq nun schon drei Wochen in Folge Gewinne verbuchen konnte.
Der Dow Jones Industrial Average stieg um 164,68 Punkte bzw. 0,5% auf 34.200,67 Punkte. In der vorangegangenen Sitzung hatte der 30 Werte umfassende Leitindex erstmals die Schwelle von 34.000 Punkten überschritten. Der S&P 500 stieg um 0,4% auf ein neues Schlusshoch von 4.185,47 Punkten. Der Nasdaq Composite stieg um 0,1% auf 14.052,34.
Der 30-Werte umfassende Leitindex, der vier Wochen in Folge Gewinne verzeichnet hat, signalisiert damit sicherlich eine positive Stimmung über die eine bevorstehende Erholung der Wirtschaft. Aber wir dürfen uns davon nicht hinreissen lassen, dass die Aktienmärkte nicht die Wirtschaft sind. In den USA gibt es immer noch rund 10 Millionen arbeitslose Menschen.
Doch angesichts der Zuflüsse in Aktienfonds verschlägt einem die Sprache. Im Vergleich: In den letzten 12 Jahren sind 452 Mrd. USD in Aktien geflossen. Allein in den letzten 5 Monaten beläuft sich die Strömung – sage und schreibe - auf 675 Mrd. USD.
Wie viele Medien darüber berichtet haben, gibt der Buffett-Indikator seit langer Zeit ein Warnzeichen für den Aktienmarkt.
Der Buffett-Indikator ist der Wert der öffentlich gehandelten Aktien eines Landes geteilt durch das Bruttosozialprodukt (BSP). Diese Kennzahl wurde erstmals in einem Interview mit Carol Loomis von Fortune im Jahr 2001 mit Buffett in Verbindung gebracht, in dem der Investor die Kennzahl als "wahrscheinlich das beste einzelne Maß dafür, wo die Bewertungen zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen" bezeichnete.
Und jetzt, wo dieses Verhältnis die Werte aus dieser Ära übersteigt, schlagen die Leute wieder Alarm. Sogar Elon Musk hat über einen Tweet ein Schlaglicht auf die Metrik geworfen.
Auf der jährlichen Aktionärsversammlung 2017 von Berkshire Hathaway beantwortete Buffett eine Frage zum Buffett-Indikator, dass es nur nicht ganz so einfach sei, eine oder zwei Formeln zu haben und dann zu sagen, der Markt sei unter- oder überbewertet."
Wer kauft aber heute Aktien? Was auffällt, ist, dass die sog. Kleinanleger, die am US-Aktienmarkt eine immer größere Rolle spielen, laut einer Umfrage planen, einen erheblichen Teil der anstehenden Konjunkturschecks in Aktien zu investieren, was zeigt, wie sehr die expansive Fiskalpolitik die Wall Street beflügelt.
Die Umfrage der Deutschen Bank unter Nutzern von Online-Brokerage-Konten ergab, dass diese planen, rund 37% ihrer Stimulus-Schecks in den Aktienmarkt zu investieren, wobei diese Zahl je nach Alter und Einkommensniveau schwankt.
Wer besitzt aber US-Aktien? Ausländer und reiche Amerikaner. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse von Tax Policy Center. Demnach besassen ausländische Investoren im Jahr 2019 etwa 40% der US-Unternehmensaktien, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten.
Altersvorsorgekonten von US-Haushalten besaßen 2019 etwa 30%, und die steuerpflichtigen Konten von US-Investoren besaßen etwa 25%, also den größten Teil des Rests.
Was ferner ins Auge springt, ist, dass die Rendite der US-Staatsanleihen (UST), nachdem Ausverkauf von März, inzwischen die Dividende von S&P 500 Index übersteigt, wie in der folgenden Abbildung deutlich zu sehen ist.
Fazit: caveat emptor.